Seien wir ehrlich: Die wenigsten Menschen empfinden freudige Aufregung, wenn sie ein Formular ausfüllen sollen, egal ob im analogen oder im digitalen Leben. Also sollten wir den Nutzern das Ausfüllen von Onlineformularen so leicht und stressfrei wie möglich machen. Wer die Hemmschwelle senkt, erhöht die Chancen, dass mehr Formulare abgeschickt werden – und das generiert mehr Leads.
Allerdings ist die Absprungrate beim Absenden von Formularen relativ hoch. Vielleicht wundern Sie sich, weil Sie zwar ordentlich Traffic auf Ihrer Landing Page verzeichnen, aber die Conversion Rate zu wünschen übrig lässt. Das liegt häufig an mangelhaften Onlineformularen, die Besucher entweder verwirren oder gleich abschrecken. Die folgende Checkliste hilft Ihnen, die Formulare auf Ihrer Homepage auf Konversionskraft zu prüfen.
Sie können Ihre Resultate zügig verbessern, indem Sie die Zahl der Felder in Ihrem Kontaktformular kritisch prüfen und entsprechend anpassen. Verständlicherweise wollen wir möglichst viele Informationen von unseren Besuchern bekommen, aber das Geheimnis liegt in der größtmöglichen Reduktion.
Streichen Sie jedes Feld, das an diesem Punkt des Sales Funnel nicht absolut notwendig ist. Der Grund: Viele Felder suggerieren viel Aufwand. Und den rechtfertigt in den Augen eines Users nicht unbedingt der Nutzen. Wie lang ein Onlineformular sein darf, hängt auch von Branche und Zweck ab, aber im Allgemeinen fahren Sie mit 3–5 Feldern recht gut.
Angenommen, Ihr Formular hat 5 Felder (was im Rahmen ist), aber sie alle sind Pflichtfelder. Die bekannten Sternchen geben uns unmissverständlich zu verstehen, dass wir beim Ausfüllen nicht die Wahl haben. Diese Zwangslage kann potenzielle Nutzer abschrecken, da sie das Gefühl vermittelt, dass ihre Freiheit eingeschränkt wird. In einem digitalen Zeitalter, in dem Datenschutz und Privatsphäre immer wichtiger werden, kann ein solches Vorgehen je nach Kontext sogar als aggressiv empfunden werden – als unwillkommener Eingriff in unsere Privatsphäre. Nutzer könnten sich fragen, warum so viele Informationen erforderlich sind und ob ihre Daten sicher sind. Daher ist es ratsam, Pflichtfelder auf ein Minimum zu reduzieren, um den Nutzern ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit zu geben.
In den meisten B2B-Branchen reicht es aus, erst einmal den Namen, die E-Mail-Adresse und die Berufsbezeichnung von Kontakten zu erfragen. Diese Informationen sind in der Regel ausreichend, um eine erste Kontaktaufnahme zu ermöglichen und den potenziellen Kunden nicht mit unnötigen Fragen zu überfordern. Indem Sie sich auf das Wesentliche beschränken, zeigen Sie Ihren Nutzern, dass Sie ihre Zeit und ihre Privatsphäre respektieren, was wiederum das Vertrauen in Ihr Unternehmen stärkt.
Stellen Sie stets klar, welche Information der User in welches Feld eintragen soll. Eine präzise und verständliche Anleitung, die direkt über dem jeweiligen Textfeld platziert ist, kann den Unterschied ausmachen. Diese kurze Zeile dient als Orientierungshilfe und unterstützt Besucher dabei, das Onlineformular von Anfang an korrekt auszufüllen. Besonders bei längeren Formularen oder solchen mit mehrzeiligen Feldern ist diese Hilfestellung von unschätzbarem Wert. Sie reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern und Missverständnissen erheblich. Wenn Nutzer beim Ausfüllen jedoch auf zu viele Fehlermeldungen stoßen, kann dies schnell zu Frustration führen. Diese Frustration kann dazu führen, dass sie das Formular abbrechen und die Seite verlassen, was letztlich die Conversion Rate negativ beeinflusst. Daher ist es entscheidend, dass die Anweisungen klar und präzise sind, um den Nutzern ein reibungsloses und angenehmes Erlebnis zu bieten.
„Intelligente“ Textfelder sind eine fortschrittliche Funktion, die es ermöglicht, Besucher, die bereits in Ihrer Kontaktdatenbank gespeichert sind, automatisch zu erkennen. Diese Felder füllen das Formular weitgehend selbstständig aus, indem sie auf bereits vorhandene Informationen zurückgreifen. Für den Nutzer bedeutet dies eine erhebliche Erleichterung, da er nicht jedes Mal seine Daten manuell eingeben muss. Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Wahrscheinlichkeit von Eingabefehlern. Darüber hinaus vermittelt es dem User das Gefühl, persönlich auf Ihrer Website willkommen geheißen zu werden, was die Benutzererfahrung erheblich verbessert. Smarte Felder sind besonders nützlich für Onlineformulare, die regelmäßig ausgefüllt werden müssen, wie es beispielsweise bei Blogkommentaren oder bei der Anmeldung zu wiederkehrenden Veranstaltungen der Fall ist. Diese Funktion kann auch in E-Commerce-Websites von Vorteil sein, wo Kunden häufig ihre Liefer- und Rechnungsinformationen eingeben müssen. Durch die Automatisierung dieser Prozesse wird nicht nur die Benutzerfreundlichkeit gesteigert, sondern auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Nutzer den Vorgang abschließt, was letztlich zu einer höheren Conversion Rate führen kann.
Führen Sie sich Ihre Buyer Persona oder Zielgruppe noch einmal vor Augen. Was muss Ihr CTA-Button aussagen, um sie wirklich anzusprechen? Es kann sich lohnen, verschiedene Textversionen auf dem Button zu testen: Absenden, Hier herunterladen, Jetzt holen oder was auch immer gut zu Ihrem Angebot und Ihrer Persona passt.
Ein Tipp: Aktive Formulierungen, die den User zu einer Handlung auffordern, konvertieren meist besser. Das gilt auch für die Ansprache in der ersten Person (z.B. „Meinen Account einrichten“ vs. „Ihren Account einrichten“).
Ein Dropdown ist praktisch, verliert aber ab einer Länge von etwa 15 Optionen an Usability. Deshalb sollten Sie eine überschaubare Zahl von Wahlmöglichkeiten anbieten, wenn Sie diese Funktion nutzen. In manchen Fällen ist eine große Auswahl jedoch unumgänglich – zum Beispiel bei Ortsangaben wie Ländern. Dann macht es Sinn, eine Autocomplete-Funktion zu integrieren: Der Besucher tippt die ersten ein bis zwei Buchstaben seines Landes ein, und das Menü scrollt automatisch zur richtigen Stelle.
Ich verstehe, dass dies möglicherweise Verwirrung stiftet – zunächst zu viele Optionen, dann zu wenige? Dennoch kann dies einen wesentlichen Unterschied ausmachen. Bei weniger als fünf Auswahlmöglichkeiten ist es ratsam, Checkboxen anstelle eines Dropdown-Menüs zu verwenden. Auf diese Weise kann der Besucher alle Optionen auf einen Blick erfassen und direkt die passende auswählen, ohne den Umweg über ein Dropdown-Menü gehen zu müssen.
Im Grunde sind Captchas eine sinnvolle Sache, und wenn Sie eine Menge Spam erhalten, sollten Sie nicht darauf verzichten. Sie brauchen es aber nicht für jedes einzelne Formular und jeden einzelnen User zu verwenden. Denn die Eingabe eines Captchas ist für Besucher ein weiterer Schritt, der einiges Nervpotenzial mitbringt (wer ist nicht schon mal an einem dieser unleserlichen Buchstabencodes gescheitert?).
Vielleicht verwenden Sie das Captcha nur für Erstbesucher oder wiederholte Formulareinreichungen von der gleichen IP-Adresse? Einen Versuch ist es wert.
Mehr ist mehr: Anstatt Ihr Formular dezent in Ihrem Layout verschwinden zu lassen, sorgen Sie lieber dafür, dass Besucher es gleich entdecken. Kontrastierende Farben und Gestaltungselemente geben Orientierung und zeigen Wichtigkeit an. Sie müssen keine visuelle Disco einrichten, aber das Onlineformular braucht ein wenig Unterstützung vom Design.
Fragen Sie in einem Onlineformular nur nach der Telefonnummer, wenn es um Kontaktaufnahme geht. In allen anderen Fällen werden Sie damit keinen Lead, sondern einen Absprung erzielen. Niemand möchte einem Unternehmen grundlos seine Nummer zur Verfügung stellen – und damit riskieren, von Vertriebsmitarbeitern nach Lust und Laune angerufen zu werden.
Sobald Sie feststellen, dass einige Ihrer Formulare keine Leads generieren, sollten Sie sie gründlich unter die Lupe nehmen. Die hier genannten Tipps helfen Ihnen, Onlineformulare nach den häufigsten Problemen zu prüfen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Option die beste wäre, setzen Sie auf einen A/B-Split-Test.
Ein entscheidender Faktor, wenn Sie Leads generieren wollen, ist die Wahl der richtigen Strategie. Mit der Inbound-Marketing-Methode finden Sie das passende Konzept für Ihre Leadgenerierung.
Fragen und Kommentare sind wie immer gut hier im Blog aufgehoben.