Branding Guide

Wer erfolgreich sein will, muss eine starke Marke aufbauen. Doch wie mache ich aus meinem Unternehmen eine Marke? Wie baue ich eine Marke auf? Warum überhaupt Branding? Wie läuft der Brandingprozess? Wer sollte beteiligt werden? Was darf das kosten? Diese und weitere Fragen beantworten wir ausführlich in diesem Branding Guide.

Branding Guide

01. Branding? Warum brauche ich das?

 

Menschen brauchen Marken zur Orientierung und für Konsumentscheidungen. So einfach ist das – und so schwer. Denn natürlich schenken wir nicht jeder Marke, die uns begegnet, automatisch unsere Aufmerksamkeit oder unser Vertrauen.

 

Branding bedeutet nicht, ein Markenzeichen zu gestalten, sondern zu sagen, wer wir sind, warum wir da sind und was wir für Kunden leisten können. Ein gutes Branding hilft uns dabei, die Marken zu identifizieren, die wir kennen und deren Werte und Eigenschaften unseren Vorstellungen entsprechen.

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Anlässe für einen Brandingprozess

Unternehmer fragen sich durchaus berechtigt „Warum braucht mein Unternehmen ein Branding?“ Durch Branding entwickeln wir für unser Unternehmen oder unser Produkt eine Markenpersönlichkeit. Sie unterstützt uns dabei, Kunden anzuziehen, zu überzeugen und langfristig zu binden. Eine Markenentwicklung ist kein einmaliger Prozess, sondern braucht immer wieder Ihre Aufmerksamkeit. Nur so bleibt sie lebendig, authentisch und zeitgemäß. Darüber hinaus gibt es Anlässe, bei denen Sie besonders gründlich auf Ihr Branding schauen sollten, zum Beispiel, wenn Sie Ihr Geschäftsfeld erweitern wollen und damit auch Ihre strategische Ausrichtung. Oder wenn Ihr Unternehmen vor einer Fusion steht. Oder wenn Sie feststellen, dass Ihre Marke bei der Zielgruppe an Glaubwürdigkeit verliert, ohne dass Sie einen direkten Grund dafür ausmachen können.

 

All das sind gute Anlässe im Leben einer Marke, um die Entwicklung des Brandings zu prüfen und mit einer Justierung der Markenpersönlichkeit auf die neuen Entwicklungen zu reagieren.

02. Wie ist der Ablauf des Brandingprozesses?

 

Eins ist klar: Der Brandingprozess lässt sich nicht nach Schema F abspulen. Ein planvolles Vorgehen ist notwendig und richtig, aber Sie werden feststellen, dass auf dem Weg immer wieder an Stellschrauben gedreht werden oder ein Stolperstein aus dem Weg geräumt werden muss. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern – wie die Markenpersönlichkeit ist auch der Weg dahin eine sehr individuelle Angelegenheit. Damit Sie einen Eindruck bekommen, erklären wir die essenziellen Punkte hier Schritt für Schritt.

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Die Konzeptionsphase

Alles beginnt bei der DNA der Marke, ihrem innersten Kern. Um herauszufinden, wofür die Marke steht und was sie noch auf der kleinsten Ebene definiert, muss diese DNA sehr sorgfältig herausgeschält werden.

Ein passendes Tool wäre in diesem Stadium zum Beispiel ein Markenworkshop, in dem Sie mit Ihrer Agentur die Charaktereigenschaften oder Marken- oder Unternehmensidentität erarbeiten.


Fragen, die Sie sich beim Freilegen des Markenkerns stellen, könnten zum Beispiel folgendermaßen lauten:

Wer bin ich?

Hier geht es um die Persönlichkeit der Marke: Wofür steht sie, welche Werte repräsentiert sie? Vielleicht führen Sie ein Finanzunternehmen, das naturgemäß stark mit Verlässlichkeit und Stabilität verknüpft werden sollte, oder Sie haben eine innovationsgetriebene Marke, die sich aus Neugier und Wagemut speist. An diesem Punkt geht es darum, die Persönlichkeit des Unternehmens so lebendig zu definieren wie eine menschliche Persönlichkeit. Greifen Sie dazu auch auf die Historie des Unternehmens zurück, auf die vielen besonderen Geschichten, die man fast überall finden kann, auf Leistungen und Meilensteine. Das alles sind Bausteine der Markenidentität.

Wo bewege ich mich?

Kaum eine Marke hat den Markt für sich allein – man teilt sich den Kuchen mit den anderen. Und damit man sich ein großes Stück abschneiden kann, ist es nötig, den Wettbewerb zu kennen. Untersuchen Sie das Umfeld Ihrer Marke: Welcher Wettbewerber ist besonders stark und warum? Wie groß ist der Markt für Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung überhaupt? Und wie können Sie in diesem Umfeld effektiv punkten?

Wo stehe ich?

Branding hilft Ihnen dabei, Ihre Marke im Koordinatensystem zwischen Wettbewerb, Markenpersönlichkeit und Zielgruppe zu verorten und anzusiedeln. Zuerst einmal sollten Sie den Status quo betrachten: Wo stehen Sie jetzt, was bringen Mitarbeiter und Kunden mit Ihrer Marke in Verbindung? Und ist das auch der Ort, den Sie angestrebt haben? Eine stabile Positionierung zu erarbeiten, ist ein wichtiger Teil des Brandingprozesses. Sie gibt Ihnen immer wieder Orientierung, wenn es in der Umsetzung darum geht, über weitere Maßnahmen zu entscheiden.

Was macht mich einzigartig?

Jeder Mensch ist einzigartig. Das scheint uns ganz selbstverständlich. Deshalb ist es nur folgerichtig, wenn wir auch die Markenpersönlichkeit als unverwechselbar begreifen, denn nur so wird sie sich im Markt durchsetzen. Halten Sie nach Besonderheiten Ihres Unternehmens, Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung Ausschau: Vielleicht gibt es eine spannende Gründungsgeschichte, vielleicht war Ihr Produkt das erste seiner Art, vielleicht engagiert sich Ihr Unternehmen für gute Zwecke oder bietet einen speziellen Service. Auf diese Liste gehören alle Tätigkeiten und Eigenschaften, die Ihre Marke von anderen unterscheiden. Und davon gibt es mehr, als Sie glauben.

Branding für Start-ups

Markenentwicklung ist ein Luxusgut, das frisch gegründete Unternehmen noch nicht brauchen. Hatten Sie schon einmal ähnliche Gedanken? Zugegeben, es ist sehr verführerisch, den Aufwand für das Branding erst einmal in die unterste Schublade zu verbannen. Warum Branding für Start-ups wichtig ist: Damit brächten Sie sich jedoch um jede Menge Potenzial, denn gerade dann, wenn man Markenentwicklung von Anfang an mitdenkt, entfaltet sie eine enorme Schubkraft. Ein Unternehmen bietet in seiner Geburtsstunde die einmalige Chance, es mit der idealen Positionierung in den Markt zu bringen. Weil es noch keine Markenpersönlichkeit gibt, müssen Sie nicht auf bestehende Strategien und Eigenschaften Rücksicht nehmen, sondern können Ihre Marke mit einer maßgeschneiderten Identität ins Rennen schicken. Dadurch verringert sich auch der zukünftige Aufwand: Stellen Sie sich die Markenentwicklung wie ein solides Fundament vor, das Ihr Bauwerk lange Jahre zuverlässig tragen wird. Kluges Branding vom ersten Strategiepapier an ist also eine sinnvolle Investition, die sich beim Umsatz bemerkbar machen wird.

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ReBranding oder Branding Relaunch?

 

Ist das denn nicht dasselbe? Es klingt ziemlich ähnlich, aber es beschreibt zwei verschiedene Maßnahmen.
Einen Branding Relaunch nehmen Sie üblicherweise vor, wenn das Erscheinungsbild und die Persönlichkeit Ihrer Marke zwar grundsätzlich noch zu den Werten und Zielen passen, aber dringend ein Update vertragen könnten. Vielleicht ist Ihr Corporate Design nicht mehr zeitgemäß, und Sie beschleicht das Gefühl, dass es der Modernität Ihrer Marke nicht mehr Rechnung trägt. Oder Sie erweitern Ihr Geschäftsfeld und wollen das neue Angebot auch ins Branding integrieren. In diesen Fällen leistet ein Relaunch gute Dienste. Ein ReBranding ist eine größere Baustelle. Wichtige Gründe für ein ReBranding: Es kommt vor, dass Marken – nennen wir es beim Namen – einen schlechten Ruf haben. Der US-Pizzadienst Domino’s zum Beispiel war vor zehn Jahren berüchtigt für den miserablen Geschmack seiner Pizzen. Zwar wurden sie schnell geliefert, aber das reichte natürlich nicht. Domino’s entschied sich für eine radikal ehrliche, transparente ReBranding-Strategie, die Kunden und Mitarbeiter intensiv in den Prozess einbezog und die Gründe für das schlechte Image ehrlich aufarbeitete. Mit Erfolg: Heute ist Domino’s längst wieder in der Gewinnzone und gewann große Sympathien für seinen mutigen Auftritt. Nicht jede Marke will so offen mit ihren Fehlern umgehen – aber ein grundlegendes ReBranding kann ein schlechtes Image korrigieren. Je nach Ausmaß und Art der Problematik sollten Sie aber Geduld und etwas Frustrationstoleranz mitbringen, denn eine anziehende Markenpersönlichkeit wächst nicht über Nacht.

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Die Umsetzungsphase

Brand Design – die Gestaltung

Drei Streifen auf dem Schuh. Der Stern auf der Kühlerhaube. Der angebissene Apfel auf dem Tablet. Sie wissen, wen ich meine, richtig? Und das beweist: Ein starkes Corporate Design vom Logo bis zum Packaging hilft Menschen, Ihre Marke auf den ersten Blick zu identifizieren. Wiedererkennung ist aber nicht der einzige Vorteil einer konsistenten Gestaltung. Sie können mit Ihrem Corporate Design auch Gefühle ansprechen und Werte ausdrücken. Nicht ohne Grund sieht ein Hersteller für Surfboards anders aus als eine Privatbank. Die meisten Menschen haben einen unbewussten Sinn dafür, ob das Erscheinungsbild einer Marke zu ihren Werten passt. Deshalb sollten Sie beim Branding nicht das Design wählen, das Ihnen am besten gefällt, sondern eines, das der Markenpersönlichkeit gerecht wird und auf Ihre Entwicklungsstrategie einzahlt. Der alte Spruch „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler“ hat sich nicht umsonst so lange gehalten.

 

Brand Communication – die Sprache

Marken sprechen eigentlich die ganze Zeit mit uns. Ob wir einen Fernsehspot anschauen, die Website besuchen oder ein Posting auf Facebook lesen – wir setzen uns immer wieder mit dem Tonfall der Marke auseinander und bilden uns dazu bewusst oder unbewusst eine Meinung. In der Sprache liegt also ein großes Potenzial während des Brandingprozesses. Und das fängt schon beim Markennamen an: Klangvoll und einprägsam sollte er sein, und idealerweise einen ersten Eindruck der Unternehmenspersönlichkeit vermitteln. Für ein rundes Markenbild ist es außerdem wichtig, dass die Tonalität zum einen zur Identität passt und zum anderen auf allen Kanälen einheitlich verwendet wird. IKEA ist ein hervorragendes Beispiel für ein gelungenes Corporate Wording: Fast jeder ist mittlerweile vertraut mit den schwedisch aufgepeppten Eigenheiten der Unternehmenssprache. Keine Sorge, Sie brauchen nicht zwangsläufig ein derart ausgefeiltes Corporate Wording. Aber wenn Sie einige sprachliche Parameter fest- und einhalten, profitiert Ihre Markenentwicklung erheblich davon.

 

Brand Behaviour – das Verhalten

Wie eine Marke nach außen und innen agiert, beeinflusst ihre Glaubwürdigkeit auf unterschiedlichen Ebenen. Das Verhalten ist demnach ebenfalls ein grundlegender Baustein der Markenidentität und somit des Brandings. Es ist kein Selbstzweck, sondern dient dazu, die definierten Unternehmensziele zu erreichen. Das Corporate Behaviour ist jedoch nicht die Unternehmensphilosophie oder das Leitbild – das sind ja erst einmal nur interne theoretische Konstrukte – sondern umschreibt die Sichtweise von außen auf eine Marke. Klingt irgendwie kompliziert, oder?

Es ist aber recht einfach: Eine Marke soll sich glaubwürdig verhalten. Wenn ein Unternehmen zum Beispiel mit fair produzierter Kleidung handelt, dann muss es sich auch ethisch gegenüber seinen Mitarbeitern und Vertriebspartnern verhalten. Tut es das nicht, leidet seine Glaubwürdigkeit und damit seine Corporate Identity. Um ein Corporate Behaviour im Brandingprozess sinnvoll zu etablieren, sollten Sie Verhaltensgrundsätze festlegen, denen sich Ihr Unternehmen auf allen Hierarchieebenen verpflichtet. Das können Richtlinien zum Investitions- oder Finanzierungsverhalten sein, aber auch Regeln zum Sozialverhalten und der Kommunikation. Besonders gut funktioniert die Implementierung solcher Grundsätze mit einem oder mehreren Workshops – denn nur, wenn Ihr Team sich mit dem Corporate Behaviour identifizieren kann, wird es in der Praxis auch entsprechend handeln.

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Die Implementierung

Das Brand Design steht, ein neues Wording gibt’s schwarz auf weiß, sogar Verhaltensgrundsätze wurden erarbeitet. Die Umsetzungsphase ist abgeschlossen. Oder zumindest fast – fehlt noch das Rollout.

Die Welt soll die neuen Kleider schließlich zu Gesicht bekommen. Mitarbeiter und Dienstleister erhalten ein Design Manual und sollen fortan das Branding zum Leben erwecken. Sehr häufig wird das in Unternehmen so gehandhabt. Die interne und externe Implementierung wird als singulärer Vorgang begriffen, der mit dem Rollout seinen Abschluss erfährt. Aber es geht auch anders – und deutlich produktiver, wie wir meinen. Wenn Sie die Implementierungsphase selbst als Prozess begreifen und strukturiert angehen, können Sie einiges mehr an Potenzial ausschöpfen.

Ein sorgfältig geplanter Rollout hilft zum Beispiel dabei, interne Widerstände (und die gibt es immer) abzubauen und Ihre Mitarbeiter in den Veränderungsprozess einzubeziehen. Auch Synergiepotenziale, die Ihnen zukünftig nützlich sein könnten, lassen sich mit einer guten Roadmap für die Implementierung sehr viel leichter identifizieren. Ihre Dienstleister und Mitarbeiter werden außerdem schneller und selbstständiger mit der neuen Corporate Identity arbeiten, wenn Sie sie durch Coachings und Workshops dabei aktiv unterstützen.

Und last but not least können Sie Produktionsverfahren und Abläufe in dieser Phase sehr gut optimieren – das spart Zeit und Kosten bei der Entwicklung und Herstellung Ihrer Kommunikationsmittel.

Es spricht also alles dafür, die Implementierung mit Struktur und Weitsicht anzugehen.

Implementierungsphase

als Prozess
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Design Manual

Für Mitarbeiter und Dienstleister

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Coachings und Workshops

Vereinfachen das Arbeiten mit der neuen Corporate Identity

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Rollout

Ab diesem Zeitpunkt ist das Branding öffentlich

03. Wer sollte am Brandingprozess beteiligt werden?

 

Keine Frage, ein neues Branding ist ein viel diskutierter Prozess im Unternehmen. Jeder hat eine Meinung und möchte sie gern auch verkünden. Es gibt viel Kritik, viel Unsicherheit, aber auch die Begeisterung für Neues.

 

Man könnte meinen, ein basisdemokratischer Ansatz wäre der beste Weg, um am Ende alle zufriedenzustellen. Das ist aber nicht der Fall. Haben Sie schon einmal versucht, mit einer größeren Gruppe ein für alle passendes Urlaubsziel auszuwählen? Dann wissen Sie, wovon wir reden. Der Brandingprozess wird leichter und schneller vorankommen, wenn es einen zentralen Entscheider auf Unternehmensseite gibt. Idealerweise ist das die Geschäftsführung oder eine Person aus dem höheren Management, die Projektphasen final freigeben kann, ohne erst ein ganzes Komitee zu befragen.

Dennoch ist es sehr sinnvoll, eine Auswahl an Mitarbeitern eng in den Brandingprozess einzubinden. Dieses Team wird Ansprechpartner der Agentur und gibt Feedback zu den verschiedenen Entwicklungsphasen. Idealerweise besteht Ihre Taskforce aus 5 bis 7 Personen aus verschiedenen Fachbereichen. Die Teammitglieder sollten eine gewisse Begeisterung für den Brandingprozess aufbringen – klar – und ohne Kompetenzgerangel zusammenarbeiten können.

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So könnte Ihr Brandingteam aussehen:

Wer am Brandingprozess beteiligt sein sollte und an einem Tisch zusammensitzen sollte, zeigt die folgende Liste. Sie kommt direkt aus unserem Arbeitsalltag als Agentur und hat sich schon oft bewährt.

Marketing

Niemand kennt Ihre Marke besser als Ihre Marketingabteilung. Sie muss am Ende das neue Branding repräsentieren können, also sollte mindestens der Marketingdirektor im Boot sitzen.

Vertrieb

Ihre Vertriebsmenschen stehen in ständigem Kundenkontakt und kennen die Schwachstellen der Markenentwicklung aus der unmittelbaren Praxis. Mitarbeiter aus dem Vertrieb können deshalb sehr realitätsnahes Feedback geben.

Human Resources

Gerade wenn es bei Ihrer Markenentwicklung auch um Employer Branding geht, ist jemand aus der Personalabteilung ein Muss. Personaler wissen, was aktuelle Mitarbeiter beschäftigt und was zukünftige Mitarbeiter suchen. Sie können außerdem wertvolles Feedback zur internen Implementierung beisteuern.

Interne Experten

Wenn Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung relativ komplex ist, ist es sinnvoll, Experten aus den jeweiligen Abteilungen einzubeziehen. Ihr Wissen hilft dabei, inhaltliche Fehler, zum Beispiel bei der Content-Erstellung, zu vermeiden.

Langjährige Mitarbeiter

Menschen, die viele Jahre in Ihrem Unternehmen verbracht haben, sind oft unerschöpfliche Quellen für die Unternehmenshistorie. Sie kennen die Entwicklung der Marke über einen langen Zeitraum.

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Top-down oder Bottom-up?

Menschen sind Gewohnheitstiere. Es ist also ganz normal, dass ein Brandingprozess nicht von der ganzen Belegschaft jubelnd begrüßt wird. Veränderungen lösen erst einmal Skepsis aus – es könnte ja sein, dass die Dinge sich nicht zum Guten verändern. Wenn Sie also tiefgreifende Prozesse wie ein Branding anstoßen, sollten Sie sich überlegen, von welcher Seite Sie sie am besten angehen.

Die Top-down-Strategie ist die klassische Methode: Das Top-Management entscheidet über die Veränderung, bereitet sie vor und setzt sie zuerst um. Es geht darum, die Veränderung „vorzuleben“ – vom höheren zum mittleren Management, das wiederum an das untere Management und die Mitarbeiter kommuniziert. Gerade bei strukturellen Veränderungen ist dieser Ansatz jedoch nicht der beste. Mitarbeiter reagieren normalerweise empfindlich auf „Befehle von oben“. Sie fühlen sich übergangen, und das löst Widerstand aus. Auf den Brandingprozess bezogen, führt das dazu, dass die Mitarbeiter sich auf diese Weise kaum mit der neuen Markenpersönlichkeit identifizieren werden.

Andersherum funktioniert es bei der Bottom-up-Strategie: Der Veränderungsprozess beginnt in der untersten Hierarchieebene und wird nach oben fortgesetzt. Das Konzept ist, dass die Mitarbeiter und das untere Management am besten wissen, welche Veränderungen in ihren Bereichen sinnvoll und nötig sind. Für das Branding wird dieser Ansatz aber nicht funktionieren wie oben schon beschrieben. Die Markenentwicklung kann kein basisdemokratischer Prozess sein – das würde die Komplexität ins Unendliche erhöhen und das Ergebnis schwächen.

Aber wie bringt man die Veränderung denn dann intern ins Rollen? Unser Rat ist: Bleiben Sie auf dem Mittelweg. Indem Sie Ihr Team wie oben beschrieben zusammenstellen, binden Sie Mitarbeiter aller Hierarchieebenen in den Brandingprozess ein.

Außerdem wird die Markenentwicklung auf diese Weise schneller und effektiver über die Bühne gehen – und das steigert wiederum die Akzeptanz im Unternehmen.

04. Was kostet ein Branding für mein Unternehmen?

 

Wir vergleichen die Frage nach den Kosten für ein Branding gern mit dem Kauf eines Autos: Wenn Sie lediglich wissen, dass Sie eines wollen, kann Ihnen kein seriöser Verkäufer den Preis nennen. Es spielen schlichtweg zu viele Faktoren – Marke, Modell, Baujahr – eine Rolle, als dass man den Preis für ein Auto verallgemeinern könnte.

 

Ähnlich wie die Kosten für ein Branding sieht es mit den Kosten der Markenentwicklung aus: Wie hoch Ihr Budget sein sollte, richtet sich nach den Zielen, die Sie mit Ihrem Branding erreichen wollen. Diese Ziele bestimmen den Umfang der Brandingmaßnahmen – und wie sie konkret aussehen, variiert von Fall zu Fall. Deshalb ist es sehr schwierig, eine pauschale Auskunft zu geben. Das eine Unternehmen braucht ausschließlich ein neues Corporate Design, das andere auch einen Markennamen oder ein Corporate Wording. Welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind, ermittelt die Agentur zusammen mit Ihnen auf der Grundlage der Unternehmensziele.

Aus unserer Erfahrung als Agentur können wir aber zumindest sagen, dass wir uns bei der Markenentwicklung meist in einer Spanne von 20.000 bis 60.000 Euro bewegen. Es ist jedoch problemlos möglich, auch für kleinere oder größere Budgets ein vernünftiges Angebot zu konzipieren.

Auch die Implementierung der Brandingmaßnahmen kann nicht pauschal kalkuliert werden: Es hängt stark davon ab, welche Anwendungen Ihr Unternehmen tatsächlich benötigt. Muss zum Beispiel die komplette Werksbeschilderung ausgetauscht werden, geht es um die Geschäftsausstattung oder eine neue Website – oder am Ende um alles zusammen? Informationen zu Umfängen, Auflagen und Formaten sind für eine Agentur wichtige Parameter, die für ein sinnvolles Angebot maßgeblich sind.

Die gute Nachricht ist: Nicht alles muss beim Branding von heute auf morgen geändert werden. Es ist machbar, die Markenentwicklung in aufeinander aufbauende Phasen zu strukturieren. Und es gibt einige Dinge, die nach und nach ausgetauscht werden können. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, die Gesamtkosten ein wenig zu entzerren – das ist für viele Unternehmen einfacher. Ihre Agentur sollte Ihnen dabei helfen, die Optionen auszuloten.

05. Wie finde ich die richtige Agentur?

 

Der Kommunikationsmarkt ist groß und unübersichtlich. Fragen Sie Google zum Thema Markenentwicklung, werden Sie zahlreiche Anbieter mit unterschiedlichen Schwerpunkten finden:

Marketingagenturen, Webagenturen, Werbeagenturen, Softwareentwickler und Designbüros, Markenberatungen und vieles mehr. Welche Vor- und Nachteile die einzelnen Anbieter mit sich bringen, haben wir ganz kompakt für Sie zusammengefasst, damit Sie gezielt die richtige Agentur für Ihr Branding finden.

Freelancer

Vorteile

  • Niedrige Kosten
  • Persönliche Betreuung

Nachteile

  • Echte One-Man-Allrounder gibt es kaum
  • Meist spezialisiert auf eine Disziplin (z. B. Design)
  • Kreativkollektive können unübersichtlich und unzuverlässig sein
  • Kapazitätsprobleme während der üblichen Urlaubszeiten sind möglich
Brandingagentur

Vorteile

  • Fachleute in Sachen Branding
  • Viel Erfahrung in der Markenentwicklung· Bieten alle Brandingdisziplinen an

Nachteile

  • Arbeiten oft mit großen Marken und Konzernen
  • Budgets häufig über 100.000 Euro angesiedelt
  • Mittelständler oder Start-ups landen zuweilen in der „zweiten Reihe.“
Internetagentur

Vorteile

  • Oft besteht schon eine Zusammenarbeit (z. B. für die Unternehmenswebsite)
  • Vertrauensverhältnis in diesen Fällen bereits vorhanden
  • Die Agentur kennt die Bedürfnisse Ihres Unternehmens schon

Nachteile

  • Keine Brandingspezialisten
  • Oft läuft die Markenentwicklung einfach mit, steht aber nicht im Zentrum
  • Fokussierung häufig auf Technik
Große Werbeagentur

Vorteile

  • Verschiedene Disziplinen aus einer Hand
  • Abseits der globalen Netzwerkagenturen ergeben sich hier für Mittelständler und Start-ups wertvolle Synergien
  • Bei kleineren und mittleren Agenturen: Rundum-Betreuung mit festen Ansprechpartnern
  • Gezielte Auswahl einer passenden Agentur möglich, die sich auf Unternehmen aus Ihrer Branche spezialisiert hat

Nachteile

  • Sehr kleine Agenturen können oft nicht alle benötigten Disziplinen anbieten
Inhouse-Designteam

Vorteile

  • Kennt Marke und Produkt sehr gut
  • Hat viel Hintergrundwissen zum Unternehmen
  • Kann gut mit einer externen Agentur arbeiten, das spart Kosten

Nachteile

  • Meist Designer, also keine Spezialisten im Branding
  • Sehr nah an Marke und Unternehmen, der professionelle Blick von außen fehlt
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